Solowjew Die Rechtfertigung des Guten

Gut Ding will Weile haben sagt schon der Volksmund. Es zu begründen und umzusetzen wird nach dem Findungsprozess auch nicht einfach sein. Das man es sogar über 600 Seiten rechtfertigen muss, stellt eine  der Merkwürdigkeiten des menschlichen Geistesprozesses dar, der nach den Willenstheoretikern der Bibel die Grundlage für jede Entscheidungsfindung ist: Nämlich! Zwischen Gut und Böse zu unterscheiden! Triebreaktionen werden so angeblich durch die Differentation einer Antinomievoraussetzung gefiltert. Nicht so signifikant in der Unterscheidung ist das sog. Geschmacksurteil, dass aber ähnlich wie das moralische Urteil zu Qualifizierung und Abqualifizierung führen kann. Nach Agamben “ Der Mensch ohne Inhalt “ eine nicht unwesentliche Voraussetzung für den Terror  jeglicher Art ( individual und kollektiv ). Also genau das Gegenteil von gewollter Kultivierung. “ Da stehe ich nun, ich armer Tot und bin so klug als wie  zuvor. “ Passt wie “ ‘Faust “ aufs Auge. Langer und intensiver Bildungsaufbau und dann das: Abdriften in den Bereich des Ominösen und Verbindungsaufbau mit etwas kuriosen Personen, deren Führung Abgründiges ahnen lässt. Keine besonders fröhliche Wissenschaft kündigt sich da an.

Den Anton hattet imma gewusst: Wenn e in datt Dunkle bohrst, wird datt imma schwatter. Gottseidank gibt ett den Förderkorb, da kommze imma wieda nach oben. Eben: Rinn inne Grube, raus ausse Grube. Das ist aber nur der Rohstoffschöpfungsprozess. Wie sich hinterher beim Nutzungsprozess herausgestellt hat, wäre es allerdings im vorhinein besser gewesen, die Folgen und Nebenwirkungen zu beachten. Zuviel CO2 inne Lunge iss nich so gesund. Von dem inhalierten Staub ganz zu schweigen. Wovon man nicht reden kann, darüber soll man schweigen, hat dann der Herr Wittgenstein als Rede- oder Nichtredeempfehlung zur Orientierung herausgegeben. Schweigen soll ja sowieso Gold sein. Es gibt ja schliesslich Leute, die  hören gewisse Dinge nicht so gerne. Die bezeichnen das dann als weniger gut. Manchmal auch als bösartig. Tja, und dann muss man doch reden. Z.B. “ DAS Gute “ in seinem Sinne zu rechtfertigen. Nicht einfach Stakeholder ( datt sind die, die datt Gegenwärtige unter Kontrolle haben ) zu überzeugen, die obendrein etwas zu verlieren haben  und ihren Status Quo konservieren möchten. Auch die leben in der neuen VUCA ( volatile, uncertain, complex + ambiguous )-Zeit. Mit Widerständen ist deshalb zu rechnen.  Da  die Verhältnisse komplex sind, sind sie auch nicht einfach zu erklären. Da nach Wilde eine einfache Antwort auf eine komplexe Frage meist  falsch ist ( Zitat: “ Auf jede komplexe Frage gibt es eine einfache Antwort. Und die ist meistens falsch .“ ) sind für die Überzeugungsarbeit schon einige Anstrengungen  erforderlich und ein neues Sprachprogramm.  Punkt für Punkt aus verschieden Quellen zusammengetragen und gegenübergestellt. Wer sich darauf einlässt, erhält vielleicht ein Gesamtbild, dass einen “ Sinn “ ergibt. Emergenz in  Entropie und damit einen Entwurf für zukünftiges Handeln. Lassen Sie die nachfolgenden Zitate einfach auf sich wirken. Vielleicht gibt es die eine oder andere Anregung. AGATHON Informationsdienste und das Partnerorgan AGATHON Wirtschaftsdienste  ( www.agathon-wirtschaftsdienste.de ) sind  in diesem Sinne aufgebaut. Die Kompassnadel im Heuhaufen zu finden. Kybernetik nach Art der Spieltheorie. Wer suchet, der findet möglicherweise das Seine.

                                                      Emergence

                                                                                                             Aus Wikipedia: Emergenz

                                                                                                 Wirr? Beziehunglos? Durcheinander? Wahllos?                                                                                                                                                                                      Vorschlag:                                                                                  Erst lesen,             dann urteilen

Was? du suchst? du möchtest dich verzehnfachen,verhundertfachen? du suchst Anhänger? - Suche Nullen!

Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung Oder Wie man mit dem Hammer philosophiert  

Liebe Freunde, es gibt keine Freunde und liebe Feinde es gibt keine Feinde. 

Was das Eingangszitat von Nietzsche anbelangt: Ganz so schlimm dürfte es wohl nicht werden. Agathon  Informationsdienste sucht keine Nullen. Kollektivsteuerung ( incl. Massenkonsum ), die die  so ( Ver? ) Geführten in  ein besonders gewünschtes Sozialverhalten führen sollen, ist nicht unser Ding! Im  Gegenteil: Wir versuchen den Individuen in Gesellschaft, Orientierung zu geben, damit sie nicht  im Kollektivganzen jede Eigenstruktur verlieren. Die Massengesellschaft ist keine Einbildung sondern Realität. In der Grössenordnung auch nur noch zu steuern, indem hochintelligents sog. “ Smart Technology “ eingesetzt wird. Um nicht Teil dieser  Maschinerie zu werden ist lebenslanges Lernen ( besser Informationsaktualisierung ) mit Sicherheit nicht die  schlechteste  Strategie.

Diese Aktualisierung versuchen wir  mit AGATHON Informationsdienste möglichst sachlich unterstützen zu können. Den Rest müssen  Sie schon selbst erledigen. Z.B. Links gezielt und selektiv nachzuverfolgen. Der Grundsatz ist dem Leitsatz von Kant “ Was ist Aufklärung “ zu entnehmen:

 http://gutenberg.spiegel.de/buch/beantwortung-der-frage-was-ist-aufklarung-3505/1

Aktualisiert durch Richard  Rorty in “ Wahrheit und Fortschritt “:

Nach meiner Einschätzung besteht unsere Hauptaufgabe heutzutage darin, den Bürgern demokratischer Gemeinschaften zu der Überzeugung zu verhelfen, dass Wissenschaftler und Techniker ihnen nicht in höherem Masse als Leitfiguren dienen können als früher die Priester und Philosophen. Wir sollten sie zu überzeugen versuchen, dass die Ziele ihrer Gemeinschaften weder von der „ Realität „ noch von vermeintlichen Experten in Sachen Realität bestimmt werden können ( insbesondere sollten wir ihnen klarmachen, dass diesen Experten genauso wenig zu trauen ist wie den Experten in Sachen Gott oder den Experten in Sachen Sein ). Wir sollten im Geiste der „ kommunikativen Vernunft „ Habermas` sagen, dass sie keine Autorität ausser ihrer eigenen, frei erzielten Übereinkünften Respekt schulden.

Im Gonzodeutsch ausgedrückt: Watt iss den Waahheit? Datt iss einz von datt Schwerste. Ebenso das Gute ( altgriechisch agathon ) anzustreben. Der Willige wird  es auf seine Art und Weise finden. AGATHON Informationsdienste versucht Sie dabei zu unterstützen.

Fazit: Wir suchen keine “ Follower “ sondern “ Mitstreiter “

Ausgangspunkt ist auch nicht das alleinseligmachende Meinungskonsturkt sondern die gemeinsame Kommunikation. Agathon - Das Gute - wurde bewusst gewählt. Niemand weiss, was es ist und alle versuchen möglichst gut zu sein. Warum auch nicht? Da das , was gut ist aber nur schwer zu heben ist ( wenn überhaupt ), kann es sich nur um einen Näherungsprozess handeln, der an die “ unendliche Arbeit “ von Husserl erinnern lässt. In komplexen Zeiten mit Big Data Analyseanspruch können Phänomene nicht isoliert erklärt werden. Sie müssen in Beziehung gesetzt werden. Wahllos mit Assoziationskalkül und Emergenztendenz verbinden sich so auf einer Internetseite Problemkreise, die nach Perzeptionsanlage ggf. im World Wide Web weiter verarbeitet werden können.

‘It’s not a matter of bringing all sorts of things together under a singleconcept but rather of relating each concept to variables that explain its mutations.’Gilles Deleuze, Negotiations

Eben postmodern und dekonstruktiv bis zum konstruktiven Entscheidungspunkt.

Weltanschaulich ist AGATHON Informationsdienste von jenem Geist überzeugt, der 1919 in  der “ Declaration of the Independence of the Mind “ von Romain Rolland und unterzeichnet von Albert Einstein, Bertrand Russell, Rabindranath Tagore , Jane Addams, Upton Sinclair, Stefan Zweig, and Hermann Hesse. Anbei die Übertragung aus dem Französischen von Rabindaranath Tagore:

                                                                   Rabindranath Tagore

"Words from the Depth of Truth"
Reflections against Nationalism and War

       Declaration of Independence of the Spirit (1919)

Toilers of the spirit, companions, scattered all over the world, separated from one another for five years by armies, by censorship and hate of nations at war, we take this opportunity, when barriers are falling and frontiers are re-opening, of making an appeal to you to re-form your fraternal union, - but let it be a fresh union, firmer and stronger than the one which existed before.

The war has thrown our ranks into disarray. The majority of intellectuals have placed their science, their art and their mind at the service of States. We do not wish to accuse or reproach anybody. We know the weakness of individual souls and the elemental strength of great collective currents: the latter have in an instant swept away the former, as no provision had been made for resisting. Let this experience at least serve us for the future!

And first of all, let us take note of the disasters that have resulted from the almost total abdication of the intelligence of the world and its voluntary subjection to the forces let loose. To the pestilence which is corroding Europe in body and spirit, thinkers and artists have added an incalculable amount of poisoned hate; they have searched in the arsenal of their knowledge, their memory and their imagination for old and new reasons, historical, scientific, logical and poetic reasons, for hating; they have laboured to destroy love and understanding between men. And in so doing they have disfigured, dishonoured, debased and degraded Thought, whose ambassadors they were. They have made it an instrument of passions and (perhaps without knowing it) of the egotistic interests of a social or political clan, of a state, of a country or of a class. And now from this savage struggle, from which all the warring nations, victorious and vanquished, are emerging bruised, impoverished and in their heart of hearts (though they do not admit it to themselves) ashamed and humiliated at their orgy of madness, Thought emerges fallen with them, compromised by their conflict.

Arise! Let us extricate the spirit from these compromises, these humiliating alliances, this secret slavery! The spirit is the servant of none. It is we who are servants of the spirit. We have no other master. We are born to bear its torch, to defend it, to rally round it all those who have strayed. Our part, our duty is to maintain a fixed point, to point out the polar star, amidst the whirl of passions in the night. Amongst these passions of pride and mutual destruction, we shall choose none; we shall reject all. We serve Truth alone which is free, with no frontiers, with no limits, with no prejudices of race or caste. Of course we shall not dissociate ourselves from the interests of Humanity! We shall work for it, but for it as a whole. We do not recognise nations. We recognise the People - one and universal, - the People who suffer, who struggle, who fall and rise again, and who ever march forward on the rough road, drenched with their sweat and their blood, - the People comprising all men, all equally our brothers. And it is in order to make them, like ourselves, aware of this fraternity, that we raise above their blind battles the Arch of Alliance, of the Free Spirit, one and manifold, eternal”.

      

 

 

Last not least: Globalization

We would stay the same size and be committed to the same values—pro- globalization, and intellectual honesty about globalization.                                     Adam S. Posen Peterson Institute

We do not see Globalization as a wishful goal. It`s a necessity

In dem Sinne: “ Journalismus kann abdanken, wenn er harmlos wird.“  - Willy Brandt
 

 

'Metanoia ist eine Erfahrung, und als solche gibt sie Anstoß nicht nur zu denken, sondern philosophisch und also neu zu denken, neu nachzudenken, zu überdenken, neu über das Denken zu denken. - Armen Avanessian ( s. www.spekulative-poetik.de )

“Spekulative Poetik verknüpft das sprachfundierte poststrukturale Denken der letzten Jahrzehnte mit dem özeitgenssischen Interesse an Ontologie. Spekulatives Denken – egal ob dasjenige Hegels, Benjamins, oder jüngst Quentin Meillassouxs– drängt auf eine Selbstbestimmung durch seine sprachliche Praxis. In diesem Sinne interessieren sich sprachontologische Ansätze in Linguistik und Philosophie für Poiesis, mit deren Hilfe korrelationistischen Mythos von der Erschaffung der Welt durch die Sprache ontologisch umgedeutet werden kann: Sprache verändert die Welt.” - Programmatik des Projekts Spekulative Poetik -
 

https://www.youtube.com/watch?v=b3_n7TDL7lc - The whole universe in a glass of wine ( Richard Feynman )