Brotlose Kunst

Moderne Künstler leben vom Idealismus, Zweitjobs und der Künstlersozialkasse.

 

Worpswede (dpa/mjj) Vater und Mutter zucken schon mal zusammen, wenn das eigene Kind Künstler werden möchte. Erst einmal einen anständigen Beruf zu lernen, lautet dann oft der Rat. Die Skepsis ist nicht ganz unberechtigt. Denn die Mehrheit der Künstler in Deutschland kommt ohne Zweitjob und Künstlersozialkasse kaum über die Runden. Viele der rund 130 000 Künstler sind daher vor allem auch Lebenskünstler.

"Lediglich eine kleine Minderheit der Künstler kann vom Verkauf ihrer Werke oder von entsprechenden Aufträgen den Lebensunterhalt bestreiten", sagt Eckhard Priller vom Berliner Maecenata Institut. Der Soziologe und Ökonom hat eine aktuelle Umfrage zur wirtschaftlichen und sozialen Lage bildender Künstler ausgewertet. Es ist die sechste Erhebung des Bundesverbandes Bildender Künstler (BBK) seit 1994. Das Ergebnis: In den vergangenen 20 Jahren habe sich "sehr wenig getan", meint Priller.

Ihre Vorsorge.de vom 301.12.2016 Link: https://www.ihre-vorsorge.de/index.php?id=55&tx_ttnews[tt_news]=16527&cHash=39dc813f9ae17b210937e1ad683036c8

Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, aber er ist abhängig davon. Es ist das Dilemma aller Selbstständigen, dass Sie kundenresonanzabhängig sind. Die Aussage im Monolog des “ Death of a Salesman “ von Arthur Miller “ Nobody dast blame this man. You don’t understand: Willy was a salesman. And for a salesman, there’s no rock bottom to the life. He don’t put a bolt to a nut, he don’t tell you the law or give you medicine. He’s a man way out there in the blue riding on a smile and a shoeshine. And when they start not smiling back—that’s an earthquake. And then you get yourself a couple spots on your hat and your finished. Nobody dast blame this man. A salesman is got to dream boy, it comes with the territory. “ 

Nur der kleinste Teil von Strassensängern wird den Erfolg von Bob Dylan haben, und nicht jeder Bildhauer den Erfolg von Markus Lüpertz. Der grösste Teil ist auf den Einsatz seiner Fähigkeiten in anderen Bereichen angewiesen. Z.B. in Werbung und Erziehung. Sich als Klavierlehrerin zu bemühen, wäre für die Kassiererin in einem Selbstbedienungsmarkt, die als ausgebildete Pianistin mit Sicherheit andere Lebensvorstellungen hat, sicherlich ein Ansatz, um ihre künstlerischen Ambitionen besser umsetzen zu können. Es muss ja nicht gleich der grosse Konzertauftritt sein. Kunst wirkt auch im kleinen Bereich und wird anerkannt und mit Wohlbefinden aufgenommen. Z.B. bei dem Jazzpianisten im Interconti in Berlin, der bei einer Konferenz des BME in Berlin bei der Abendveranstaltung in der MarleneBar des InterConti Berlin durchaus zu begeistern wusste.