https://www.nasa.gov/mission_pages/hubble/main/index.html

                                                          Orientierung und Kybernetik im Unendlichen - Die Welt des Konjunktivs hat Zukunft

                                                                                                         von Hans-Dieter Rüppel

                          Sagitarrius

                                                              Aufnahme Hubble Telscope - Ausschnitt aus dem Sternbild “ Der Schütze “

“Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott “

                                                                                                                  Micha 6,8 .

Es muss nicht unbedingt ein strafender Gott sein, der mit seinem Geboten und Verboten seiner Schöpfung, dem Menschen, den Weg zeigt. Ein Blick in den Himmel des fahrenden Volkes der Hebräer, die einsam und abgetrennt in den einsamen Wüstennächten  ein Sternenfirmament erblickten, dass in seiner Dimensionalität und Ästhetik, die Erhabenheit einer Welt erfühlen lässt, die über das Hier und Jetzt herausführt. Moralische Aufforderungen wie die in Micha 6,8 drängen sich fast auf, wenn der Reisende in einer einsamen Winternacht zwangsläufig zur Selbstbetrachtung angeregt wird. Der Mensch als Teil eines Kosmos, der ihn lehrt, dass Gesetz in sich und das Gesetz über sich in der Verbindung der eigenen Möglichkeiten mit den überzeitlichen Anforderungen an eine Gestaltung der eigenen arterhaltenden Zukunft nominalistisch und axiologisch zu koordinieren. Von der Mythologie über die Religion zum modernen Rechtssystem mit internationalem Anspruch wie es in den “ Universal Declaration of Human Rights “ zum Ausdruck kommt und das, um ein Beispiel aus der Literatur aufzuführen, über das Gestaltungs-, Regelungs- und Bewertungslabyrinth wie es in dem Roman von Franz Kafka “ Das Schloss “ zum Ausdruck kommt, hinausführt. Wenn man sich die menschlichen Gesellschaften so anschaut, scheint der Ausweg zum “ Gesetz “ immer noch durch verschiedene Denkräume zu führen, die erst auf kommunikativem Wege erschlossen werden müssen. Die Türhüter sind die Anderen, also die Mitmenschen in ihren verschiedenen Funktionen und eingebettet in zum Teil heterogene Systeme, die erst überzeugt werden müssen. Keine leichte Aufgabe für denjenigen, der unter diesen Maximen, die Welt mitgestalten möchte. Das Höhlengleichnis und sein Folgen sei hier exemplarisch aufgeführt. “ Das Prinzip Hoffnung “ wie es der Philosoph Ernst Bloch in dem gelichnamigen Werk aufführt, führt dann auch eine Reihe von Reisebegleitern auf, die diesen Globus zu einem Ort heimatlichen Empfindens werden lassen können. Zitat:

„ Die wirkliche Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende, und Sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, dass heisst sich an der Wurzel fassen. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende , schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch, Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäusserung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat „

Reiselektüre auf dem Weg zur globalen Heimat:

  Blumenberg Zu den Sachen und Zurück Apulejus Calvino Reisender Beck Was ist Globalisierung Derrida Vor dem Gesetz Jeremy Rifkin Access

  Crouch Postemokratie Beckert Imagined Futures Blumenberg Lebenszeit und Weltzeit Buber ich und du Donald Davidson Der Mythos des Subjektiven Agamben DEr Mensch ohne Inhalt

Etwas Sprituelles kann vielleicht auch, trotz aller Vorbehalte, die Denkrichtung anregen:

                                           Tarot_00_Fool C.G. Jung Let There Be Light Tarot_21_World

                        Tikkun Olam ( to heal, repair, and transform the world ) im WorldWideWeb abrufbar unter: http://www.tikkun.org/nextgen/

Fluch der Dimensionalität

Ein einfaches Beispiel für den Fluch der Dimensionalität: Ein Zentimeter besteht aus 10 Millimetern, ein Quadratzentimeter hingegen aus 100 Quadratmillimetern.

Fluch der Dimensionalität ist ein Begriff, der von Richard Bellman eingeführt wurde, um den rapiden Anstieg im Volumen beim Hinzufügen weiterer Dimensionen in einen mathematischen Raum zu beschreiben.

Leo Breiman gibt als ein Beispiel den Fakt, dass 100 Beobachtungen den eindimensionalen Raum der reellen Zahlen zwischen 0 und 1 ziemlich gut abdecken. Aus diesen Beobachtungen lässt sich zum Beispiel ein Histogramm berechnen und Schlussfolgerungen lassen sich ziehen. Wenn man jetzt in einem 10-dimensionalen Raum der gleichen Art (jede Dimension kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen) 100 Stichproben sammelt, sind dies isolierte Punkte, die den Raum bei weitem nicht abdecken. Um eine ähnliche Abdeckung wie im eindimensionalen Raum zu erreichen, müsste man 10010=1020 Stichproben ziehen - was zumindest ein sehr aufwändiges Unterfangen wäre.

Aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Fluch_der_Dimensionalit%C3%A4t

Einfach wird die Bewältigung von Zukunftsaufgaben mit Sicherheit nicht werden. Das Weltwissen hat eine Dimension ( s. oben Fluch der Dimensionalität ) angenommen, die ohne technologische Hilfsmittel nicht mehr zu ordnen ist. Teillösungen im Gesamtzusammenhang betrachtet, haben zusätzlichen Analysebedarf, der die Strukturierung von komplexen Interaktionsinterdependenzen allein schon unter dem Gesichtspunkt eines globalen Riskmanagements  erfordert. Bleibt zu hoffen, dass die Datenmenge und die zur Verfügung stehenden epistemologischen Methoden ausreichen, um die nach der Monadologie von Leibniz “ best of all possible worlds ( Theodizee s. https://de.zenit.org/articles/gottfried-wilhelm-von-leibniz-die-theodizee-die-beste-aller-welten/ ) teleologisch - ohne grössere Verwerfungen in den jeweiligen Generationen - umzusetzen. Mit den jetzt schon gegebenen technologischen Mitteln sind zumindest Voraussetzungen geschaffen, um die Welt aus einem kosmopolitischen Blickwinkel betrachten zu können, der dem archimedischem Anspruch, die Welt als Ganzes zu managen, iterativ näher kommt. Parameter und Strukturen lassen sich leichter paradigmatisch erfassen und mit entsprechend ausgerichteten Algorithmen komparatistisch in hypothetischen Entwicklungssimulationen auswerten. Die Weiterentwicklung einer “ Augmented and Virtual Reality “ ist unter diesem Gesichtspunkt nur zu begrüssen.Vermeiden wird es sich allerdings unter diesen Gesichtspunkten, die eine lebenslange Adaptionsfähigkeit und Flexibilität erfordern, nicht  lassen, die Pädagogik diesen Anforderungen anzupassen. Lebenslanges Lernen möglich zu machen, ist deshalb Grundvoraussetzung dieses geistigen und permanenten Bildungsprozesses. In dieser Hinsicht kommt dem Journalismus 4.0 auch eine besondere Bedeutung zu. Weniger, um die Arbeit zu erleichtern ( sog. RobotJournalismus ), sondern von den inhaltlichen und narrativen  Elementen und Ansprüchen her. Journalismus sollte sich sowohl von der unterhaltsamen als auch von der fachkritischen Seite stärker an diesen Grundgedanken ausrichten. Chatten, bloggen, newsletter, online press and so on sind schon jetzt eingesetzte journalistische Mittel, die diesen Anforderungen gerecht werden und ausbaufähig sind. Die zunehmende Robotisierung von Arbeitsabläufen bietet zudem die Chance, dass die dadurch freiwerdende Zeit adäquat genutzt werden kann. Die existierenden  Sozialsysteme  scheinen in dieser Hinsicht noch etwas sperrig zu sein, da sie sich noch zu sehr an alten Arbeits- und Freizeitregelungen orientieren, die den sog. demographischen Wandel obendrein nicht rechtzeitig berücksichtigen konnten. Die Lösung, das durch ein voraussetzungsloses Grundeinkommen mit entsprechender sozialer Absicherung nach Art der deutschen Beamtenregelung umzusetzen, ist zumindest bedenkenswert. U.a. auch unter dem Gesichtspunkt, dass eine entwickelte Zivilisation, die zwangsläufig Dilemmata erzeugt, keine Person zurücklassen sollte, da die Probleme kollektiver Art sind. Populistische Avancen im politischen Bereich ala Donald Trump in den USA oder Marine Le Pen in Frankreich dürften dadurch auch der Boden entzogen werden.

Lesen bildet nicht nur, sondern macht auch zukunftsfähig, um im Leben nicht nur bestehen, sondern auch um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden zu können:

  Baum der Erkenntnis Big Data Clud Computing Arendt Vita activa Lyotard Postmoderne Digitization

Neues muss nicht unangenehm sein. Um mit den Puhdys mitzusingen: Alles was zu Ende ist, kann auch Anfang sein https://www.youtube.com/watch?v=PZguhK3VfkM . In Erinnerung zu schwelgen ist zeitweise zwar schön, letztendlich hat man aber in der Zukunft zu leben.

                                                                                                   Komplexitäten

    Eine deutsch-russische Gesamtleistung: das Teleskop eROSITA http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-20712/#/gallery/25462

                                                Telescop eROSITA

Das Röntgenteleskop eROSITA ist nun startbereit und ging am 20. Januar 2017 an Bord eines Frachtflugzeugs auf die Reise nach Moskau. Wissenschaftler rechnen damit, dass rund 100.000 Galaxienhaufen nachgewiesen werden, aus deren Verteilung Rückschlüsse über Struktur und zeitlichen Entwicklung des Universums gezogen werden können. Im Jahr 2018 wird eROSITA an Bord von SRG mit einer Proton-Rakete vom russischen Startplatz Baikonur in Kasachstan ins All starten.

Link: s.o.

In dem Sinne

Duisburg, den 22.01.2017 ( Hans-Dieter Rüppel )