Düsseldorf (ots) - SPD-Chef Sigmar Gabriel hat indirekt bestätigt, dass die Frage nach der Kanzlerkandidatur in der SPD entschieden ist. "Solche Entscheidungen werden nicht ohne Wissen und vor allem nicht ohne die Zustimmung der Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft getroffen", sagte Gabriel in einem Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe) auf die Frage, ob Kraft eine korrekte Aussage getroffen habe, als sie sagte, sie wisse, wer Kanzlerkandidat für die SPD werde. Gabriel verwies auf die Schlüsselrolle der NRW-Ministerpräsidentin in dieser Frage: "Sie können sicher sein, dass Hannelore Kraft entscheidenden Einfluss darauf hat, wer die SPD als Spitzenkandidat in die kommende Bundestagswahl führt" . Die SPD-Führung sei sich einig und habe einen klaren Fahrplan, wie die Entscheidung herbeigeführt werde. "Es ist ja eine ernsthafte Frage, wer die größte Volkswirtschaft Europas als Kanzler der SPD anführen soll. Deswegen bin ich froh, dass die SPD damit auch angemessen und ernsthaft umgeht."

Meldung entnommen: http://www.presseportal.de/pm/30621/3501032

Merkwürdige Stellungnahme eines Vorsitzenden einer Partei, die schon im “ Brand ( http://www.duden.de/rechtschreibung/Brand_Marke ) “ als Orientierung die Begriffe sozial und demokratisch führt. Hört sich eher nach der Selbstgewissheit einer kleinen Funktionärsschicht an, die sich immer mehr als bestimmender Bestandteil einer Bewegung versteht, die zwar traditionell ( wie andere Parteien auch ) immer schon von Leitfiguren abhängig war, das aber in einer Zeit, deren Bildungsdurchdringung allerdings etwas bescheidener war. Ob solche Äusserungen in einer Zeit, deren Bildungsstand in der Bevölkerung ziemlich hoch ist, noch angebracht ist, mag zumindest bezweifelt werden.

Zeitgemässer im Sinne von Postdemokratie wäre der Verzicht auf “ Leithammel “, die von einer kleinen Funktionärskaste eingesetzt werden. Irgendwie kommt auch der Verdacht auf, dass diese Funktionäre auch wiederum gesteuert werden. In dem Sinne indirekte Plutokratie, wenn man davon ausgehen kann, dass diese Leiter der Parteienaktivitäten wiederum “ lanciert “ worden sind. Unterwanderung einer Basisbewegung würde dann den Sachverhalt genauer wiedergeben. Selbstbewusste Bürger fühlen sich jedenfalls durch solche “ Statements ( https://de.wikipedia.org/wiki/Statement ) “ eher “ düpiert (  https://de.wiktionary.org/wiki/d%C3%BCpieren ) “.