Beispiel: Repräsentative Demokratie:
WIESBADEN/BERLIN – Heute wird der 19. Deutsche Bundestag gewählt. Bundeswahlleiter Dieter Sarreither ruft alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger auf, an der Wahl teilzunehmen: „Mit Ihrer Stimmabgabe machen Sie von einem wesentlichen Grundrecht unserer Demokratie Gebrauch. Sie können so Einfluss auf künftige politische Entscheidungen in Deutschland nehmen, die Sie persönlich, aber auch uns alle gemeinsam betreffen.“
PresseMitteilung Bundewahlleiter vom 24.09.2017
Frage: Ist das oder kann das ernst gemeint sein?
61,5 Mio Bundesbürger sind in Deutschland wahlberechitgt. Allein durch die grosse Anzahl bedingt, stellt sich die Frage, ob hier Einfluss genommen werden kann, und wenn ja wie, oder doch mittlerweile eher politisches VerfassungsMuss mit “Stimmvieh”Charakter? Sollte letztere Annahme die politische Realität treffender bezeichnen, wäre es nicht unangebracht, sich darüber Gedanken zu machen, wie un in welcher Form qualifiziertes Basisdenken in politische Entscheidungsfähigkeit umgesetzt werden kann.
Ergebnisse der Wahl zum Bundestag 2017 am 24.09.2017
Keine klare Richtung und lange Gesichter bei den Parteien der derzeitigen Bundesregierung. Disruption oder Transformation im politischen Handlungsprozess, oder doch eher Belebung der politischen Maschinerie? Wie dem auch sei. Eines scheint sicher: Der Dialog im Deutschen Bundestag wird vitaler und ggf. intensiver. Ausgeschlossen werden kann aber nicht, dass sich die Debatten im Kreis bewegen werden, da die PerformanceOrientierung - wie nach dem Mund reden - in neosophistischer Manier ausgetragen werden. Einer der möglichen Gründe: Die technologische Transformation und die damit zusammenhängende Disruption sind in der gegenwärigenMeinungs- und Bildungskultur nicht zu vermitteln. Allenfalls einer sog. Avantgarde, deren Wahlpotential aber nicht ausreicht, einen grösseren Stimmenanteil zu bekommen.
Summa summarum: um selbstbestimmend, eine Selbstverwaltung zu erreichen, die gesellschaftskonform zur individuellen und kollektiven Selbstverwirklichung führt, wäre eine neue Meinungsaufbaukultur und Struktur erforderlich. Open Source und Acces im Wissenschaftsbereich ist eine Option. Journalismus 4.0 mit Bloggen und Chatten in Netzwerkverbünden eine andere, um Zeitgeist und dessen Folgen transparent in demokratischer Vielfalt zu machen. Top down und Bottom up mit globalem Anspruch in lokaler Verwirklichung. Es sind zwei der wenigen Möglichkeiten, sich in einer komplexeren Lebenswirklichkeit mit entropischen Tendenzen zurechtzufinden und die LebensMaschinerie im Anthropozän sinnvoll und demokratisch zu gestalten.
Unterm Rad: Der Mensch zwischen Technik und Leben. Anhängsel der Technik oder Technik als Anhänger?
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