Welche Bedeutung hat ein Martingalebewusstsein für Wirtschaft und Gesellschaft? Zur Einführung: https://en.wikipedia.org/wiki/Martingale_(probability_theory

Mathematik ist eine konkrete Wissenschaft. Gesetzt den Fall, man kombiniert richtig, kommt  Nach festgelegten  Regeln und  Axiomen hinten raus, was vorne eingegeben wurde. 1 Apfel +1 Birne = 2 Früchte  aus  der Menge Obst. Etwas komplexer zwar als 1+1=2 aber immer noch leicht logisch nachvollziehbar. Fatal kann die Angelegenheit werden, wenn man  Äpfel mit Birnen vermengt. Z.B. 1 Apfel + 1 Birne = 1 Kompott als interessante Geschmacksvariante, ggf. auch geeignet, um mit Früchten überwintern zu können. Mit Eiern, schon  gar mit faulen oder Kuckuckseiern ist die  Angelegenheit dann schon etwas fataler. Schon alleine wegen der Bruchgefahr. Don`t put all eggs in one basket ist dann auch ein  gängiger Ratschlag des Risikomanagements in der Portfoliotheorie. Schön bunt können sie auch sein oder auch windowgedressed (https://de.wikipedia.org/wiki/Window_Dressing ) für die Jahreszeit zur Performanceanreicherung. Die Aktien steigen und steigen, dass das Bullenrennen eine reine Freude ist. Wer denkt  da schon an Max und  Moritz ( „ Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich  auf das Ende sehe! „ )zumal alle angeführten mikro- und makroökonomischen Daten ein rosarotes Szenario vermuten lassen. Eben  aber nur vermuten  lassen. Vermuten  heisst  nicht wissen, warnt schon  der Volksmund. Selbst wenn alle Wahrscheinlichkeiten darauf hinweisen, dass der Trend stetig ist. Wesentliche und treibende Kraft dieser Einstellung ist dann das  sog. Martingalebewusstsein. Vergangenes wird bemüht, um Zukünftiges als dauerhaften Prozess beurteilen zu  können. Die Aktien steigen und steigen und steigen. Ohne Limit? Ohne inhärenten Wertverlust? Was bleibt, sind  realisierte Gewinne und für die Stetigen das Gefühl, gewonnen zu haben und weiterhin zu gewinnen. Ein  Gefühl, dass durch das sog. Martingalebewusstsein auch noch mathematisch gestützt wird. Buchgewinne sind aber keine realisierten Gewinne. In der derzeitigen Situation fällt auf, dass schlechte Arbeitsmarktzahlen dazu führen, den Aktienmarkt positiv zu stimulieren, da die Wahrscheinlichkeit dadurch hochbleibt, dass die  FED den Referenzzinssatz niedrig halten wird. Wenn das mal keine Milchmädchenrechnung ist? In einer Gesamtsituation, in der geldpolitischen Mittel so gut wir ausgeschöpft sind, kann das  sehr schnell zu  einer Destabilisierung der Finanzmärkte führen und  damit, wegen  der Abhängigkeit von z.B. Pensionszahlungen, zu gesellschaftlichen Verwerfungen.

 

In dem Zusammenhang siehe: http://www.project-syndicate.org/commentary/asset-bubbles-price-boom-by-john-kay-1-2015-10?utm_source=Project+Syndicate+Newsletter&utm_campaign=0be35df5a4-Varoufakis_Greece_Without_Illusions_10_11_2015&utm_medium=email&utm_term=0_73bad5b7d 8-0be35df5a4-93510709

Und bedenken Sie: The first wealth is health – Ralph  Waldo Emerson ( auch psychische – sog. Seelenruhe )

 Apropos Max und Moritz z.B.: http://www.project-syndicate.org/commentary/volkswagen-emissions-business-ethics-by-peter-singer-2015-10?utm_source=Project+Syndicate+Newsletter&utm_campaign=0be35df5a4-Varoufakis_Greece_Without_Illusions_10_11_2015&utm_medium=email&utm_term=0_73bad5b7d 8-0be35df5a4-93510709 Wertverlust 37%